1.Bewerte die Qualität des Schlages
Nimm dir 30 Bälle. Schlage diese 30 Bälle immer mit einem anderen Schläger auf ein anderes Ziel. Führe vor jedem Schlag eine Routine wie auf dem Platz oder noch besser, wie im Turnier durch. Bewerte nach dem Schlag die Qualität des Schlages mit einer Schulnote von 1- 6. 1 für „sehr gut“ und 6 für „Sch…“. Du wirst merken, wie nach und nach deine Konzentration steigt. Wer möchte sich schon schlechte Noten geben:).
2. Tai Qi Schwung
Diese Übung habe ich schon in meinen Tipps für dein Training im Winter eingearbeitet. Sie ist aber so gut, dass ich sie hier noch einmal wiederholen möchte.
Die Konzentration bei dieser Übungsform muss sehr hoch sein und du brauchst eine ruhige Umgebung. Dabei lässt du deinen Golfschwung und ganz besonders die Elemente, die du ändern möchtest, in absoluter Zeitlupe ablaufen. So spürst du jede Teilbewegung im Schwung und kannst sie bewusst ansteuern. Vielen hilft es auch, die Augen dabei zu schließen, um das innere Bild deiner Bewegung noch einmal zu stärken. Absolute Könner dieser Form können fast auf die Sekunde bestimmen, wie lange sie für einen Tai Qi Golfschwung benötigen. Du kannst dir nach einiger Übungszeit auch vorgeben, dass die Bewegung z.B. 30 Sekunden oder 1 Minute dauern soll.
Zuhause musst du diese Übung natürlich ohne Ball durchführen (es sei denn du hast genügend Platz, dann kannst du natürlich Luftbälle nutzen). Diese Übung eignet sich aber auch sehr gut für die Driving Range. Dort kannst du dann langsam dein Tempo steigern. Zu Steigerung lässt sich die 30- 60- 90 Regel anwenden. Die ersten Schläge führst du mit 30 % Tempo durch. Ist die Bewegung gefestigt steigerst du dich auf 60 % Prozent. Ganz am Ende sollte die neue Bewegung mit einem 90 % Tempo umgesetzt werden können. Aus meiner Sicht solltest du keine Schläge mit 100 % Tempo auf dem Platz durchführen. Der Kontrollverlust ist einfach zu hoch.
Achte auf folgende Aspekte bei einem Schwung im Tai Qi Tempo:
- klare und deutliche eigene Bewegungsanweisungen geben
- nur auf einen Bewegungsaspekt konzentrieren (z.B. 1. Teil Rückschwung)
- eine ruhige Umgebung suchen (Handy ausstellen)
- Feedback von außen holen (Trainer)
- zu Beginn nur Schwünge ohne Ball durchführen
3. Übe den Draw
Also eine Flugkurve, die von rechts nach links verläuft. Der Ball startet leicht rechts von der Ziellinie und kurvt dann wieder nach links zum Ziel zurück.
Einen Draw schlägst du, in dem du den Schläger von innen nach außen (das Gefühl darf sein, dass du deinen Golfschläger weit nach rechts vom Ziel schwingst) schwingst. Die Schlagfläche soll dann zur Schwungbahn leicht geschlossen sein. Wenn du den Ball tendenziell eher mit einem Slice schlägst, dann ist diese Übung auf jeden Fall die richtige für dich. Du arbeitest damit gegen deinen Slice.
4. Übe den Fade
Zwischendurch solltest du aber auch versuchen, den Ball gezielt mit einem Fade zu schlagen. Einer Flugkurve, die von links nach rechts verläuft. Und in unserem Fall ist es ganz leicht, weil du einfach nur alles anders machen musst, als beim Draw. Den Schläger also von außen nach innen mit einer zur Schwungbahn leicht offenen Schlagfläche schwingen.
In beiden Fällen - Draw wie Fade - gebe ich dir ganz bewusst keine Techniktipps. Jeder von uns muss andere Dinge in seinem Schwung verändern, um eine der beiden Flugkurven zu spielen. Solltet du also Probleme haben eine der beiden Flugkurven gezielt spielen zu können, dann solltest du unbedingt eine Trainerstunde bei deinem Pro vereinbaren. Er kann dir sagen, was du speziell tun musst, um einen Draw oder Fade zu schlagen.
5. Konzentriere dich auf einzelne Körperstellen
Du nimmst bestimmt Unterricht bei einem PGA Pro und möchtest über den Winter versuchen deinen Schwung weiter zu stabilisieren. Ein Techniktraining alleine durchzuführen ist aber nicht immer so leicht. Du siehst dich ja nicht selber schlagen. Sicherlich gibt es mit den heutigen Smartphones die Möglichkeit, dass du deinen eigenen Schwung aufnimmst und analysierst. Das kann ich aber überhaupt nicht empfehlen, da häufig der Winkel, aus dem aufgenommen wird nicht optimal ist und es für einen Laien schwer ist, einen Golfschwung am Bildschirm zu analysieren oder zu korrigieren.
Du hast aber eine andere Möglichkeit, an deiner Technik zu arbeiten. Konzentriere dich dabei nur auf eine Körperstelle. Z.b. das linke Handgelenk. Schlage jetzt Bälle und konzentriere dich ausschliesslich auf dein linkes Handgelenk. Du darfst an keine andere Bewegung oder Schwungaufgabe denken. Versuche zu spüren, wie sich das Handgelenk im Schwung bewegt und wie es sich in der Bewegung anfühlt. Ideal wäre es natürlich, wenn du dich auf etwas konzentrierst, woran du auch mit deinem PGA Pro arbeitest. Wenn du z.B. daran arbeitest, dass sich deine Arme im Abschwung zuerst senken, dann könntest du dich nur auf deinen rechten Ellenbogen konzentrieren. So kannst du nach dem Schlag analysieren, ob er vom Gefühl her in der richtigen Position gewesen ist. Ich bin mir sicher, dass dir diese Übung viel Sicherheit für deine Technik bringen wird.
Egal, ob du an deiner Technik arbeitest oder einfach nur ein paar Bälle auf der Range schlagen möchtest. Bring etwas Abwechslung mit meinen Tipps für dein langes Spiel in dein Training!
Besonders die Tai Qi Übung kann ich dir empfehlen. Sie wird dein Gefühl für deinen Schwung enorm stärken!
Viel Spaß dabei!
„Up & Down“
Dein Fabian