Die Temperaturen steigen und bestimmt juckt es dir auch in den Fingern. Du möchtest endlich wieder Golf spielen. Die Golfplätze waren lange genug gesperrt und auch nur Driving Range macht irgendwann keinen Spaß mehr.
Bevor du aber jetzt einfach drauf los schlägst, solltest du dir trotzdem einmal einen Moment Zeit nehmen, um die neue Saison und deinen Start gezielt und geplant anzugehen.
Mit diesem Artikel möchte ich mit dir gemeinsam deinen Start in die Golfsaison zu einem perfekten Start werden lassen.
Ich möchte dir zeigen, wie du diese Saison zu der Saison werden lässt, in der du:
- dich von möglichen Zielen nicht unter Druck setzen lässt
- besser Golf spielst, weil du das richtige trainierst
- die Driving Range richtig für dich nutzt
- und auch auf dem Platz lernst, wie du an deinem Spiel arbeiten kannst, ohne, dass andere es merken und ganz wichtig, wie du am Ende
- mehr Spaß auf dem Platz hast, weil du mental Stark bist!
Aber legen wir los!
Ohne Ziele, keine Action. So einfach ist das. Ich empfehle dir ganz dringend, dass du dir für die neue Saison ein Ziel setzt.
Das kann erst einmal ganz einfach sein. Zum Beispiel könntest:
- du dir vornehmen dein Handicap um so und so viele Schläge zu verbessern oder
- mindestens zweimal pro Woche eine Stunde zu trainieren oder
- alle zwei Wochen eine Trainerstunde zu nehmen
Und wenn du es richtig gut machen willst, dann nimmst du dir einmal die Statistiken aus dem letzten Jahr und schaust:
- Was war gut in deinem Spiel?
- Was möchtest du besser machen?
- Wie kannst du es besser machen?
Ich empfehle dir sogar, deine Ziele anhand einer Statistik zu setzen und dir kein Handicapziel zu setzen. Warum? Ganz einfach. Wenn du dir vornimmst, einen bestimmten Bereich deines Golfspiels zu verbessern und daran gezielt arbeitest, dann wirst du automatisch auch andere Bereiche deines Golfspiels verbessern. Das Ziel mit dem Handicap kommt dann automatisch. Nur ein Handicapziel zu haben, kann dazu führen, dass du immer diese Zahl im Kopf hast und auf dem Platz eher verkrampfst.
Ein kleines Beispiel:
Du hast anhand deiner Statistik festgestellt, dass du zu wenig Fairways mit dem Driver triffst. Wenn du jetzt daran arbeitest, dass du mehr Fairways triffst, wird das sicherlich irgendwann der Fall sein. Wenn du mehr Fairways triffst, wird dein nächster Schlag viel einfacher, als wenn du den aus dem Rough oder Wald spielen musst.
Das richtige trainieren im Golfspiel
Und jetzt wird es richtig spannend! Was sollst du überhaupt trainieren? Und wie hoch soll der Anteil deines Trainings in dem Bereich sein? Du wirst sicherlich überrascht sein, wenn du die nachfolgende Statistik siehst, weil dein Pro und auch ich dir immer predigen: „Junge, das kurze Spiel ist entscheidend!“. Das ist es auch weiterhin, nur nicht für alle Handicapklassen. Trotzdem ist das kurze Spiel vor allem eine super Sache (für alle Handicapklassen), um zum einen an deiner Technik zu arbeiten (der Pitch ist im Grunde nur ein kleiner voller Schlag) und um zum anderen darauf vorbereitet zu sein, wenn du es wirklich benötigst.
ABER:
Vor allem die hohen Handicaps sollten sich eher auf das lange Spiel konzentrieren. Warum? Ganz einfach, wenn das lange Spiel so schlecht ist, dass du überhaupt nicht am Grün ankommst, dann bringt dir das beste kurze Spiel nichts. Einleuchtend, oder?
Darum meine Empfehlung, was welche Handicapklasse in welcher Intensität prozentual trainieren sollte. Erst einmal ganz simple aufgeteilt nach langem und kurzen Spiel. Meine Übungen zu jedem Bereich kommen gleich:).
Diese Empfehlungen basieren auf den Auswertungen von mygolf. Ich habe dabei jede Handicapklasse mit einem PGA Tour Pro verglichen. Und zum Beispiel verliert ein Clubvorgabe Spieler fast 50 Schläge im langen Spiel auf einen PGA Tour Pro. Wahnsinn. Oder?
Im Kern solltest du dich also auf das lange Spiel konzentrieren. Und dann wiederum erst einmal nur auf:
- deine Abschläge
- und deine Schläge ins Grün, also deine Wedges
Im kurzen Spiel empfehle ich dir, dich nur auf lange Putts zu konzentrieren. Am besten übst du nur noch 10- 15 Meter Putts. Denn, wenn du deine Golfrunden mal Revue passieren lässt, wirst du feststellen, dass dein erster Putt auf dem Grün meistens eher ein langer Putt ist. Und wenn du den nah genug an das Loch ran bringst, dann wirst du weniger Dreiputts spielen und enorm viele Schläge sparen.
Übungen
Du weißt jetzt, welchen Bereich du besondere Aufmerksamkeit in deinem Training schenken solltest. Jetzt zeige ich dir für jeden dieser Bereiche eine Übung.
Ab sofort zählst du bei jedem Drive innerlich von 1 bis 5. Warum? Ganz einfach, um deinen Rhythmus immer gleich zu halten. Denn der Rhythmus ist für mich einer der entscheidenen und doch so oft vernachlässigten Punkte im Golfschwung.
Wichtig ist natürlich, dass du gleichmässig zählst. 1- 2- 3- 4- 5!
Und so geht es:
1 - du stellst den Schläger an den Ball
2- Takeaway 9 Uhr Position
3- Top - höchster Punkt im Rückschwung
4- Impact
5- Finish
Dieser Rhythmus hilft dir, immer die selbe Abfolge im Schwung zu haben und das wiederum wird zu besseren Drives und mehr getroffenen Fairways führen. Und auf dem Fairway ist das Golfspiel viel leichter, als aus dem Wald:). Probier es aus. Am besten auf der Range, in dem du dir 14 Bälle (so viele Drives schlägst du meistens auf dem Platz) nimmst und diese in einen von dir definierten Korridor schlägst. Jeden Schlag natürlich mit dem neuen Rhythmus.
Wedges oder Schläge ins Grün
Diese Übung ist ein essentieller Bestandteil meines Mannschaftstrainings. Denn sie beinhaltet wahnsinnig viel von dem, was du auf dem Platz auch benötigst.
Permanente Umstellung in Schlaglängen und Schwungumfang. Wechsel von Schlägern und immer ein neues Ziel.
Und so einfach ist es:
Ziehe dir einen Eimer Bälle. Suche dir ein Ziel bei ca. 100 Metern auf der Range. Am besten ein Entfernungsschild. Suche dir ein zweites Ziel in der Ziellinie bei ca. 30 Metern. Schlage jetzt den Ball so nah wie möglich an das 100 Meter Schild. Den nächsten Schlag spielst du jetzt bewusst etwas kürzer, den nächsten wieder etwas kürzer, wieder kürzer, wieder kürzer, bis du den kürzesten Schlag knapp hinter das 30 Meter Ziel spielst. Solltest du zwischendurch einen ganz schlechten Schlag machen oder ein Ball viel weiter als der vorherige fliegen, dann fang von vorne an.
Was passiert ist, dass du, obwohl du deine Position nicht verlässt, jedes Mal einen anderen Schlag durchführst und vor allem deine Konzentration enorm hoch bleibt. Du passt dein Training mit dieser Übung an den Platz an, den dort hast du ja auch jedesmal eine andere Länge und Richtung, die du meistern musst.
Putten - No more 3-Putt
Deine Abschläge fliegen aufs Fairway, deine Wedgeschläge kommen auf dem Grün zum liegen und jetzt geht es ans Putten.
Mein Tipp für dich: Übe in dieser Saison nur Putts aus 10- 15 Metern mit dieser Übung:
Nimm dir dafür 10 Bälle mit aufs Putting Grün. Stecke 10- 15 Meter von einem Loch entfernt ein Tee in den Boden. Putte jetzt den ersten Ball Richtung Loch und putte so lange, bis du den Ball eingelocht hast. Das Ziel ist es, dass du von den 10 Bällen mindestens 7 Bälle mit 2 und weniger Putts einlochst.
Wenn du das geschafft hast, bist du mit deinem Putttraining fertig. Das gute an der Übung ist es, dass du sowohl die langen, als auch die kurzen Putts trainierst! Denn du willst ja den Ball mit 2 und weniger Putts einlochen. Und du wirst merken, dass deine Konzentration immer weiter steigt!