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„Nur nicht in den Wald schlagen“ und dann doch genau das tun. Du kennst das? Dann ist dieser Artikel was für dich!

Der rosa Elefant, an den du nicht denken willst

Denke bitte NICHT an einen rosa Elefanten, der zusammen mit einer Kuh in eine Eisdiele geht und sich drei Kugeln Vanille, zwei Kugeln Schoko und drei Kugeln Nuss mit Sahne bestellt. Nicht daran denken. Nein….nicht. Mist, doch passiert.

Sei ehrlich! Du hast natürlich genau an einen rosa Elefanten, der zusammen mit einer Kuh in eine Eisdiele geht und sich drei Kugeln Vanille, zwei Kugeln Schoko und drei Kugeln Nuss mit Sahne bestellt gedacht. Witzig, oder? Du willst oder sollst NICHT an etwas denken und trotzdem denkst du genau daran.

Aber warum schreibt Fabian darüber in seinem Blog? Nun, weil uns allen genau das immer wieder auf dem Golfplatz passiert. Und leider passiert es auch mir. Erst letzte Woche wieder, als ich mit einem meiner Spieler 18 Löcher in Oldenburg gespielt habe. Auf einem Platz, auf dem ich vor ca. 20 Jahren einmal im damaligen Clubpokal von Deutschland gespielt habe. Also das Ganze ist schon Ewigkeiten her. Was ist aber genau passiert? An einem Loch, auf dem ich vor eben genau diesen ca. 20 Jahren einen Ball rechts ins Aus geschlagen habe, sind mir die Bilder von damals wieder ins Gedächtnis gekommen. Und was hat mein kleiner innerer Teufel mir dann letzte Woche ganz leise eingeflüstert? „Schlag den Ball NICHT wieder rechts ins Aus!“. Dreimal darfst du raten, was passiert ist. Genau, ich habe den Ball rechts ins Aus geschlagen. Aber sowas von rechts. Es bestand sozusagen nie die Gefahr, dass er nicht rechts ins Aus fliegt. Das ist doch verrückt! Da will der Kopf einem helfen und weist einen darauf hin, dass man etwas NICHT tun soll und doch passiert dann genau das!

Du kennst bestimmt auch tausende von ähnlichen eigenen Situationen auf dem Platz. Von „Schlag den Ball nicht in das Wasser“ über „Nur nicht zu kurz bleiben“ bis hin zu „Nur keinen Dreiputt jetzt“. Und ich wette in mehr als 80 % der Fälle ist genau das eingetreten, was du NICHT tun wolltest.

Woran aber liegt das?

Nun, dein Gehirn kennt das Wort NICHT nicht. Denn, dein Gehirn arbeitet in Bildern. Darum erstellt dein Gehirn auch das Bild vom rosa Elefanten mit grünen Haaren und lackierten Fingernägeln (so wie es mein Freund Stefan Kloppe immer formuliert), an den du NICHT denken sollst oder willst. Oder das vom blauen Eisbären. Siehst du, schon wiederJ. Erst, wenn du daran gedacht hast, kannst du an etwas anderes denken. Dann ist es auf dem Golfplatz aber meistens schon zu spät. Denn, dein Gehirn löscht das Wort NICHT aus dem Satz und verarbeitet nur die Dinge, die es kennt oder von denen es ein Bild erstellen kann. So einfach ist das.

Und genau diese Bilder sind dann in dir abgespeichert und führen dazu, dass deine Bewegung, dein Golfschwung so programmiert wird, das genau das eintritt, was du NICHT möchtest. Die Bilder, an die du NICHT denken möchtest. Also das Wasser, in das du nicht schlagen möchtest, der Bunker, in den du nicht schlagen möchtest und so weiter werden zielsicher und vor allem zielgerichtet getroffen. Mit traumhafter Präzision. So, also ob du den ganzen Tag nichts anderes tun würdest, als zu üben das Aus, den Bunker oder das Wasser zu treffen. Wenn du doch bloß einmal so genau schlagen könntest, wenn du es dringend benötigst.

Es gibt aber gute Nachrichten. Im Grunde ist es ganz leicht, diese Denkfehler abzustellen.

Was genau kannst du dagegen tun? Oder in diesem Kontext, was du NICHT mehr tun solltest?

Ganz einfach, benutze das Wort NICHT nicht mehr. Überhaupt nicht mehr. Ersetzte das Wort stattdessen durch positive Anweisungen oder Selbstgespräche an dich. Eine positive Anweisung nutzt dann genau dieselben Mechanismen in deinem Gehirn, wie das Wort NICHT. Nur tritt mit einer positiven Anweisung eben (meistens) auch dann ein positives Resultat auf. Also statt „Ich möchte NICHT in das Wasser schlagen“ solltest du dir „Ich schlage meinen Ball auf das Fairway in Richtung von dem großen Baum“ sagen. Oder statt „Ich möchte den Ball NICHT zu kurz lassen“ sagst du dir „Ich spiele den Ball 2 Meter hinter die Fahne auf das Grün“. Es gibt viele andere Beispiele, die ich jetzt hier nicht aufzähle, da sie den Rahmen sprengen würden, die du aber zu genüge von deinem eigenen Spiel kennst.

Wichtig ist für dich nur: Das Wort NICHT ist dein Teufel und die positive Eigenanweisung ist dein Engel. Dein Engel für dein Spiel. Du entscheidest, wenn du häufiger treffen möchtest. Ich möchte auf jeden Fall häufiger meine innere Engelsstimme hören, die mir ganz genaue Anweisungen gibt, was ich tun soll und nicht, was ich NICHT tun soll. Ich bin mir sicher, du möchtest das auch!?

Fazit

Die Sache mit den kleinen Wörtchen NICHT lässt sich ohne großes Training beheben. Achte zukünftig also auf deine Wortwahl und formuliere deine Wünsche, Ziele und Absichten positiv und konstruktiv. Und das ganze natürlich auch in deinem Leben abseits des Golfplatzes (gibt es sowas? Anm. von Fabian). Nur so wirst du das Golf spielen, das du spielen willst. Und nicht das Golf, das du NICHT spielen willst. Arrg, da war es wieder, das kleine Wörtchen NICHT.

Auch solltest du deine Pre- Shot Routine abbrechen, wenn du merkst, dass du nicht positiv mit dir selber redest oder dir keinen positiven Selbstanweisungen gibst. Abbrechen und dann mit einer positiven Selbstanweisung an den Ball gehen.

Meine Runde

Was aus meiner Runde noch geworden ist? Ich selber habe dann den zweiten Abschlag, den ich an dem Loch spielen musste, auf das Fairway geschlagen. Mit einer positiven Anweisung: „Ziele auf den großen Baum und zieh nach vorne durch“. Hat funktioniert und mir noch das Bogey gerettet. Warum nicht gleich so, frage ich mich dann immer. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

In diesem Sinne!

„Up & Down“

Dein
Fabian


Tags

Mental, mentales Golf, Taktik


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